Pulverdampf brennt ihm in den Augen. Die letzte Kanonensalve hat
das spanische Frachtschiff schwer beschädigt. „Entert das
Schiff!“, befiehlt der Kapitän. Mit einem gewagten Satz springt
er an Bord der gegnerischen Galeone. Sofort stürzt sich ein
feindlicher Matrose säbelschwingend auf ihn. Dem ersten Schlag
weicht er geschickt aus, der zweite trifft seine Schulter und
reißt ihm eine klaffende, blutende Wunde. Doch das stachelt ihn
nur an. Wütend hiebt unser Pirat auf seinen Gegner ein. Er trifft
seinen Gegner am Arm, dann auf die Brust. Gerade will er zum
finalen Schlag ausholen …
„Halt!“ Die Stimme seines Trainers holt den kleinen Markus
aus der Piratenwelt zurück in die Trainingshalle. „Markus! Deine
Fechtstellung ist ja schon wieder völlig wild! Deine Ausfälle
sind viel zu groß! Schau hier: kleine Umgehung um die gegnerische
Klinge und setze anschließend einen sauberen Treffer.”
So in etwa fühlen sich unsere jungen Nachwuchsfechter, wenn sie
ihre ersten Gefechte bestreiten. Damit unser kleiner Held eben
keine klaffende Wunde davon trägt, hat der Fechtsport hohe
Sicherheitsstandards. Alleine dieses Jahr gibt es für Ausrüstung
zwei neue Richtlinien, die wir zwingend erfüllen müssen. Jedem
Kind die vorgeschriebene Ausrüstung zu stellen, ist bei unserem
kleinen Etat leider nicht möglich. Das führt dazu, dass wir viele
an sich fechtbegeisterte Talente verlieren.